Unsere (historische) Suche nach Reichsadlern (aus dem Dritten Reich) setzt sich fort. Während wir in unserem Beitrag “Berlins Reichsadler” (zurzeit noch auf Englisch) die Geschichte des deutschen Wappentiers umfassend behandelt haben, angefangen bei seiner Verwendung als Reichsadler Anfang des 20. Jahrhunderts bis heute als Bundesadler, verzichten wir drauf nochmal tiefer auf den historischen Ursprung einzugehen. Da wir bereits ausführlich die verbleibenden Reichsadler in Berlin und in Brandenburg (das Bundesland) dokumentiert haben, haben wir damit begonnen, die verbleibenden Reichsadler in Hamburg zu dokumentieren.
Inhaltsverzeichnis
Wichtig
Wenn du einem Adler kennst, den wir übersehen haben, lass es uns in den Kommentaren wissen damit wir die Liste vervollständigen können. Es versteht sich von selbst, dass unser Interesse an diesen Adlern/Symbolen rein historischer Natur ist, und in keiner Weise befürworten oder unterstützen wir faschistische oder rassistische Ideologien.
Eine kurze Zusammenfassung über Hamburgs Bunker
In fast keiner Stadt in Deutschland wurden so viele Bunker während des Zweiten Weltkrieges wie in Hamburg. Während das NS Regime zunächst davon ausging, dass die bereits vorhandenen Zivilschutzanlagen ausreichend waren, änderte sich ihre einschätzung sehr schnell mit der zunahme der alliierten Luftangriffe auf Berlin und andere Deutschen Städte. 1940 führten die Nazis das “Führer-Sofortprogramm” ein, das darauf abzielte, den Bau von Luftschutzanlagen für (anfangs) alle Städte mit über 100.000 Einwohnern zu beschleunigen.
Trotz seiner Häfen spielte Hamburg bis Anfang der 1930er Jahre eine relativ kleine industrielle Rolle in Deutschland. Erst mit dem Aufstieg der Nazis und massiven Investition in Rüstungsprogramme – insbesondere in der der große Werften und Erdölproduktion (dich auch massiv Subventioniert wurden) – wurde Hamburg zu einem Industriezentrum und einem lukrativen Ziel für alliierte Luftangriffe.
Im Jahr 1940 hatte Hamburg nur genug Schutzräume, um etwa 3% seiner Einwohner zu schützen, bis 1943 stieg diese Zahl auf 22%, zusätzlich wurden zwei Drittel aller Keller der Stadt befestigt worden. Es wird geschätzt, dass bis zum Ende des Krieges über 1200 Schutzräume und Bunker in Hamburg gebaut wurden, von denen circa 650 bis heute noch zugänglich/intakt sind.
Der Grund, warum wir die Bunker in Hamburg erwähnen (nicht nur, weil sie uns faszinieren), ist, dass viele von ihnen nach dem Krieg “entnazifiziert” wurden, sprich ihre Hakenkreuze wurden entfernt, aber ihre Reichsadler intakt gelassen wurden. Viele der Reichsadler in dieser Liste befinden sich an den Eingängen sogenannte “Zombeck-Türme” – einem Luftschutzbunker, der einem mittelalterlichen Turm ähnelt. In Hamburg wurden 11 dieser sogenannten Zombeck-Türme errichtet, von denen 9 heute noch stehen.
Hamburgs Reichsadler
Im Gegensatz zu Berlin, findet man Hamburgs Reichsadler generell an einen von drei Orten: Bunker, Ehrenmale und Kasernen. Und anders als in Berlin oder München (oder dem Rest Bayerns) scheint es, als hätten man die Stadt nach dem Krieg relativ gründlich von einem Großteil der nationalsozialistischen Symbolik gesäubert – obwohl einige kontroverse “Relikte” immer noch vorhanden sind. *Derzeit fehlen uns mindestens 5 uns bekannte Reichsadler in Hamburg, die wir bei unserem nächsten Besuch in Hamburg zu dieser Liste hinzufügen werden (ein Nachmittag war einfach nicht ausreichend, um alle Standorte auf unserer Liste zu besuchen).
[1934] Ein Reichsadler auf dem the Kriegerdenkmal Pinneberg
Adresse: Rockvillestraße, 25421 Pinneberg
Heutiger Zustand: Der Kranz unter dem Adler hatte früher ein Hakenkreuz – was nach dem Krieg entfernt wurde und mit einem Eisernem Kreuz ersetzt wurde. Das Ehrenmal liegt direkt gegenüber dem Bahnhof Pinneberg und ist öffentlich zugänglich.


[1940] Zombeck-Turm Vorsetzen
Adresse: Vorsetzen 70, 20459 Hamburg
Heutiger Zustand: In dem ehemaligen Bunker ist heute ein Portugiesisches Restaurant.


[1940 / 1941] Zombeck-Turm Billhorner Brückenstraße
Adresse: Billhorner Brückenstraße 41, 20539 Hamburg
Heutiger Zustand: In dem Bunker befindet sich heute ein Tonstudio.


[1940] Zombeck-Turm Hasselbrook
Address: Hasselbrookstraße 174, 22089 Hamburg
Heutiger Zustand: Der Bunker steht heute leer.


[1939 / 1940] Zombeck-Turm Barmbek
Adresse: Wiesendamm 7, 22305 Hamburg
Heutiger Zustand: Derzeit leer, aber vor dem Turm gibt es eine informative historische Ausstellung.


Reichsadler Hamburg Karte
Wer sich für das Thema interessiert und sich gerne mal selber auf die Suche nach den Reichsadlern in Hamburg machen will, findet eventuelle unsere Karte Hilfreich. Wer die Standorte der restlichen Reichsadler in Berlin und Brandenburg sehen will, findet sie in diesen beiden Beiträgen (beide zurzeit nur auf Englisch): Berlin | Brandenburg